Im Jahr 2007 sind in Mitteleuropa keine Polarlichter beobachtet worde.
Nach dem großen geomagnetischen Sturm vom Dezember 2006 war ein deutliches Abflauen der Sonnenaktivität im sich zu Ende neigenden 23. Sonnenfleckenzyklus nicht zu übersehen. 2007 erscheinen zwar immer wieder Aktive Regionen auf der sichtbaren Sonnenscheibe, die jedoch lediglich Röntgenflares der B- und C-Klasse hervorbrachten. Einzige Ausnahme war die AR 10960, welche zwischen dem 01. und 09.06.2007 10 M-Class-Flares produzierte, darunter einen der Kategorie M 8.9. Entsprechend wurden in 2007 auch nur sehr vereinzelt erdgerichtete CMEs verzeichnet, welche genauso wenig in Mitteleuropa sichtbare Polarlichter nach sich zogen wie die recht zahlreichen Coronal Holes, auf die sich mangels sonstiger Sonnenaktivität die Aufmerksamkeit der Aurora-Beobachter konzentrierte.
In der Fachwelt richtete sich der Blick bereits auf den kommenden Sonnenfleckenzyklus 24, mit dessen baldigem Beginn gerechnet wurde. Die Prognosen, wie stark der neue Zyklus ausfallen würde, klafften freilich noch weit auseinander. Anfang Dezember machte sich Zyklus 24 mit einer umgekehrt magnetisierten Struktur weit nördlich des Sonnenäquators erstmals zaghaft bemerkbar. Da sich jedoch kein Sonnenfleck bildete, wurde dies noch nicht als dessen Beginn anerkannt. Währenddessen publizierte die NASA einen recht originellen Rückblick auf Zyklus 23 an Hand von Fotos der Raumsonde SOHO.
Literatur Rieth, Ulrich (2008): Solares Minimum = Polarlicht-lose Zeit in Deutschland. Meteoros 11 (2), 28-29.
Wer im Jahr 2007 Polarlichter sehen wollte, musste in hohe geomagnetische Breiten reisen. Hier ein Beispiel vom 11.07.2007 aus British Columbia.