Polarlichter - Aurora Borealis |
Jahresrückblick 2009 | POLARLICHT-CHRONIK | Jahresrückblick 2013 |
RÜCKBLICK AUF DAS POLARLICHTJAHR 20102010 konnten in Mitteleuropa in 5 Nächten Polarlichter beobachtet werden, wobei es sich mit einer Ausnahme (03./04.08.2010) um extrem lichtschwache und zumeist nur fotografisch erfassbare Displays handelte. 7 Beobachtern* gelangen 13 Polarlichtnachweise, von denen allein 6 auf die Nacht 03./04.08.2010 entfielen. Die erfolgreichsten Beobachter waren Uwe Freitag, Wolfgang Hamburg und Michael Heiß mit jeweils 2 verifizierten Sichtungen. Letztgenanntem gelang der einzige gesicherte Nachweise des Polarlichts am 04./05.08.2013. Mit einer Ausnahme kamen alle Meldungen des Jahres 2010 von langjährigen Polarlicht-Beobachtern, die z.T. bereits im 22. Sonnenflecken-Zyklus aktiv gewesen waren. Die Webcams des IAP*, welche sich bereits in der Endphase des vorhergehenden Sonnneflecken-Zyklus bewährt hatten, lieferten in 3 der 5 Polarlichtnächte Bilder von Aurorae bzw. 4 der 13 Nachweise. Eine Übersicht aller 5 Polarlichtnächte findet sich nachstehend. Die in der rechten Spalte verlinkten Zusammenfassungen öffnen sich jeweils in einem Pop-Up-Fenster (Javascript muss im Browser aktiviert sein). * Die primär der Beobachtung Leuchtender Nachtwolken dienenden automatischen Webcams des Leipniz Instituts für Atmosphärenphysik werden hier kollektiv als ein Beobachter aufgefasst.
Die Polarlichter 2010 (Weitere Übersichten: Andreas Möller, Thomas Sävert)
Unter www.polarlichter.info/zyklus24.htm sind alle M-Class und X-Class-Röntgenflares des Sonnenflecken-Zyklus 24 aufgeführt. Das Jahr 2010 war mit 21 M-Class-Flares das produktivste seit 2006; dennoch war die Sonne an 51 Tagen fleckenfrei. Nachdem unser Zentralgestirn Ende 2009 zaghafte Lebenszeichen von sich gegeben hatte, erregte am 15.01.2010 erstmals eine größere Fleckengruppe (AR 11040) des neuen Zyklus Aufmerksamkeit, weil sie während Ringförmigen Sonnenfinsternis vielfach beobachtet und fotografiert wurde. Wenige Tage später, am 19. und 20.01.2010, ereigneten sich in der AR 11041 in rascher Folge die ersten 6 M-Class-Flares seit dem 25.03.2008. Eine weitere Serie mit 7 M-Flares, darunter einer der Kategorie M 8.3 (stärkster seit dem 04.06.2007), aus AR 11045 folgte zwischen dem 06. und 10.02.2010. Diese zogen in Mitteleuropa genauso wenig Polarlichter nach sich wie die 8 weiteren M-Class-Flares des Jahres 2010. Alle 5 Polarlichter traten in Phasen geringerer Sonnenaktivität auf. 4x war ein Koronaler Massenauswurf (CME) aus Röngtenflares der B- und C-Klasse bzw. aus Filamentzusammenbrüchen, einmal ein Coronal Hole (CH) die Ursache. Das Jahr 2010 bestätigte die Beobachtungen aus dem vorangegangenen Sonnenfleckenzyklus, dass Episoden mit zahlreichen energiereichen Röntgenflares auf der Sonne zwar die Chancen auf Polarlichter in Mitteleuropa steigern mögen, aber keine zwingende Voraussetzung für deren Auftreten sind. Schwache Polarlichter können in Norddeutschland auch nach eher unscheinbaren Events auf der Sonne (C- und sogar B-Class-Flares, CHs) beobachtet werden, wenn die Ausrichtung des Interplanetaren Magnetfelds (IMF) günstig ist und/oder zum passenden Zeitpunkt ein Sektorwechsel im Heliospheric Current Sheet (HCS) erfolgt, wie z.B. am 11.10.2010. Nachdem sich die Frustration der mitteleuropäischen Polarlicht-Beobachter in der Vorjahren immer mehr gesteigert hatte, kam das Wiederaufleben der Polarlichtaktivität überraschend früh im neuen Zyklus. Im Prinzip machte die Szene, welche unverändert im AKM-Polarlichtforum ihren Treffpunkt hatte, dort weiter, wo sie 2006 aufgehört hatte. Im Jahr 2010 waren die "Veteranen" des 23. Sonnenfleckenzyklus noch weitgehend unter sich und steuerten auch zusammen mit den automatischen Webcams des IAP praktisch alle Meldungen bei. Deren Zahl war insgesamt zwar die geringste seit Beginn der systematischen Beobachtungen im Jahr 2000, aber immerhin schaffte es das einzige halbwegs erwähnenswerte Polarlicht-Event des Jahres am 03./04.08.2010 bis in die Massenmedien.
Literatur Die Polarlichter am 03./04.08.2010 waren für Mitteleuropa zwar die hellsten seit dem 31.08.2005. |